Musikalischer Werdegang
Musikalisches Talent und Verständnis habe ich väterlicher- und großväterlicherseits geerbt.
Sowohl mein Großvater als auch mein Vater sind bzw. waren Hobbymusiker, die mehrere Instrumente spielten, und auch auf Veranstaltungen wie z. B. Hochzeitsfeiern u. ä. musizierten und Tanz- und Volksmusik darboten.
Mein Vater spielte als Schlagzeuger in einer Bundeswehrband und in den 1960er Jahren mehreren Tanzbands, die in Cafés und Restaurants im Wiesbadener Raum auftraten.
Gerne begleitete ich ihn zu seinen Auftritten, um ihm zuzusehen und -hören.
Es verwundert daher nicht, dass das erste Instrument, welches mein musikalisches Interesse weckte und das ich zu spielen begann, sein Schlagzeug war.
Mich interessierten aber auch die Gitarre, die Bassgitarre und die Orgel, die sich allesamt im Musikzimmer befanden und auf denen ich anfing, zu spielen.
Als mein Großvater mein musikalisches Talent bemerkte, beschloss er, mir eine Ausbildung als Grundlage für eine mögliche berufliche Laufbahn als Musiker zu finanzieren.
Eine erste Ausbildung
Von allen in der Nähe gelegenen und in Frage kommenden Musikschulen fiel die Wahl auf eine Akkordeonschule innerhalb Wiesbadens (wohl auch, weil mein Großvater selbst das Akkordeon unter den Instrumenten, die er selbst spielte, bevorzugte).
Gründer dieser Schule war Dietmar Walther, der mich nach einem kurzen Aufnahmetest in seiner Schule aufnahm, die damals noch in seinen Privaträumen in der Querfeldstraße in Wiesbaden von seiner Ehefrau übernommen wurde.
Meine Ausbildung hier war typischerweise eher klassisch, da das Endziel war, im Orchester mitzuspielen.
Nachdem die Akkordeonschule beendet war, wurde ich im Akkordeon-Orchester aufgenommen, welches Dietmar Walther damals noch höchstpersönlich leitete und dirigierte.
Zu diesem Zeitpunkt begannen in unserer regulären Schule (Realschule, also nicht Musikschule!) einige musikalische Mitschüler, Bands im privaten Rahmen zu gründen und dort gemeinsam zu musizieren.
So absolvierte mein damaliger Klassenkamerad Boris Dommenget zuerst eine Flamenco-Gitarrenschule und begann dann, mit seiner damaligen Band Flickwerk im Bereich Jazz-Rock öffentlich aufzutreten.
Gerne wäre ich auch mit von der Partie in einer solchen Band gewesen, aber mit dem Akkordeon?? Das passte absolut nicht (kreative Könner und Vorbilder wie Hubert von Goisern, die zeigten, dass das sehr wohl funktioniert, gab es damals noch nicht)!
Also spielte ich ab und an - mehr schlecht als recht - mit Boris und anderen im privaten Rahmen, mal als Schlagzeuger, mal als Organist.
Aber nie erreichte ich auch nur ansatzweise die musikalische Klasse eines Boris Dommenget oder war zufrieden mit dem, was ich musikalisch tat!

Eine weitere Ausbildung
Das in der Akkordeonschule erlernte Spiel war aber für die Orgel nicht wirklich geeignet, um in dieser Musikrichtung (Rock und Jazz-Rock) oder Pop ernsthaft mitzuspielen.
Also entschloss ich mich, noch eine Orgelschule zu besuchen und überzeugte meinen Großvater von dieser Idee, der diese dann wiederum finanzierte.
Hier fiel die Wahl auf die Orgelschule, die seinerzeit noch von Piano-Schulz in Wiesbaden angeboten und von dem Berufsorganisten Nils Tibor durchgeführt wurde.

Weitere Entwicklung
Während Boris eine berufliche Ausbildung zum Gitarrenbauer bei der Firma Hopf absolvierte und auch immer mehr in der Musik in Richtung Berufsmusiker aufging und als aktives Bandmitglied bei den Bollock Brothers Gitarre spielte, entschied ich mich gegen eine beruflichen Werdegang als Musiker.
Musikalische Abstinenz
Es gab viele Gründe, die aus meiner Sicht dagegen sprachen. So kehrte ich der Musik insgesamt gut zwanzig Jahre den Rücken.
Erst nachdem die Technik immer bessere Fortschritte machte und deutlich erschwinglicher wurde, begann mich das Thema wieder zu interessieren und ich begann zumindest wieder hobbymäßig zu musizieren.
Folgen der musikalischen Abstinenz
Leider hat die jahrzehntelange musikalische Abstinenz auch ihre Spuren bei mir hinterlassen.
Meine Finger sind viel langsamer geworden, das Notenlesen habe ich so gut wie verlernt und auch das Nachspielen (Covern) von Liedern fällt mir ungleich schwerer.
Deswegen bin ich mehr und mehr dazu übergegangen, eigene Lieder zu komponieren.
Übrigens:
Boris Dommenget lebt heute immer noch von der Musik, allerdings in erster Linie von seiner Kunst als Gitarrenbauer. Er hat sich einen internationalen namhaften Ruf bei vielen bekannten und berühmten Musikern gemacht.
Besuch doch mal seine Webseite.
Mittlerweile spielt er wohl aber auch wieder als aktives Bandmitglied bei den Bollock Brothers.